Profil

Gudrun Knittel, Jg. 1960

Diplom Sozialwissenschaftlerin
Trainerin für konstruktive Konfliktbearbeitung
Moderatorin, Mediatorin
Prozessbegleiterin
Beraterin/Coach

Qualifizierungen

Konfliktbearbeitung
systemische Konfliktberaterin und Prozessbegleitung mit Therapie Sociale nach C. Rojzman (de.wikipedia.org/wiki/Charles_Rojzman), 4 Jahre, und nach der Transcend Methode J. Galtung,
Mediatorin, Institut für Streitkultur Berlin

Beratung
Personenzentrierte Gesprächsführung und Beratung nach C. Rogers, 2 Jahre
Inneres Familiensystem nach R. Schwarz, IIFS Heidelberg

Coaching
Integrales Coaching, nowcon Köln
Wertorientiertes Coaching St. Gallener Modell

Berufserfahrung

Schwerpunkte meiner Arbeit sind in den letzten Jahren die Begleitung von Wohnprojekten und Bürgerbeteiligung. Trainings zum Thema Rassismus und konstruktive Konfliktbearbeitung übernehme ich weiterhin auch gerne. Werte orientiertes und integrales Coaching und Dialogprozesse ergänzen mein Angebot.

Meine Arbeit im Bereich Konflikt-Kultur durchlief drei Phasen.

Phase 1: Zivilcourage, Sprachlosigkeit überwinden, handlungsfähig werden
Phase 2: Empowerment, Arbeit am eigenen Schatten, persönlich und gruppenspezifisch
Phase 3: Systemische Prozessbegleitung, Bewußtseins- und Wahrnehmungskultur

Handeln, Bewusstseinsentwicklung und systemische gemeinsame Lernprozesse möchte ich miteinander verbinden. Denn: Fehlt den politischen Konzepten, Forderungen und Strategien der Blick für die menschlichen Bedürfnisse und Schwächen, werden sie unmenschlich und unrealistisch. Beschränken wir uns auf das eigene Wohlergehen und Seelenheil, werden gesellschaftliche Macht und Gewaltverhältnisse ausgeblendet. Die Arbeiten von Joanna Macy, Ken Wilber, Terry Patten, Tom Atlee, Heike Pourian und vielen anderen führen mich zunehmend in den Bereich der integralen Bewusstseinskultur und Politik.

Ich bin Sozialwissenschaftlerin. Meine damaligen Studienschwerpunkte Entwicklungspolitik und Frauenforschung prägen meinen Blick bis heute. Auch meine Diplomarbeit zu Islam, Staatsideologie und innerem Frieden ist für mich nach wie vor relevant, wenn es um Religion und gesellschaftliche Spaltungen bzw. Zusammenhalt geht. Meine Erfahrungen der achziger Jahre, dass soziale Bewegungen, besonders die Frauenbewegung und aktive Gruppen von unten, die Gesellschaft und Organisationen nachhaltig verändern können, bilden das Fundament meiner Arbeit.

Nach dem Studium führte mich mein Engagement in der internationalen Friedensbewegung für einige Monate ins Zentrum für Gewaltfreiheit, Cun du Larzac. Wunderbarer Weise sah ich dort in Südfrankreich eine Ausschreibung der Graswurzelbewegung (de.wikipedia.org/wiki/Graswurzelbewegung) und bekam die Stelle in Köln.

So wurde ich Anfang der Neunziger Jahre Trainerin für konstruktive Konfliktbearbeitung. In dieser Zeit kam es zu einer Welle von Anschlägen gegen Flüchtlinge und MigrantInnen in Rostock, Mölln und Solingen. Wir gründeten das Kölner Trainingskollektiv (www.trainingskollektiv.de), entwickelten Zivilcourage Trainings zum Eingreifen gegen Rassismus und gaben ein Handbuch dazu heraus. Als Mitarbeiterin in der Graswurzelwerkstatt und der Föderation gewaltfreier Aktionsgruppen war ich 1991-1994 mittendrin. In den nächsten Jahren gab es viele Bürgerinitiativen und Gruppen, die Trainings bei uns nachfragten. Auch in Schulen und in der Fortbildung für Lehrkräfte wurden wir tätig.

Ende der Neunziger Jahre entstand dann das forumZFD, und die Idee der zivilen Konfliktbearbeitung konnte sich etablieren. In den Jahren 2000 – 2004 bildete ich in diesem Rahmen Friedensfachkräfte aus (www.forumZFD.de). Das forumZFD und andere Organisationen entsenden Fachkräfte in Projekte in verschiedenen Orten dieser Welt, in denen Gewaltkonflikte stattfinden oder stattfanden.
Seit 30 Jahren arbeite ich nun als freiberufliche Trainerin, oft und gerne auch im Team. Mehr dazu unter Vernetzung.

Hintergrund

Wichtig für mich waren:

  • Auseinandersetzung mit eigenen Prägungen und Mustern als Frau, Deutsche und mit eigenem Rassismus
  • Vernetzung von Trainingskollektiven rund um zivilen Ungehorsam
  • Internationaler Austausch über Trainingsarbeit und Konfliktbearbeitung in der Nachbarschaft
  • Fortbildungen in den Bereichen Vorurteile abbauen, Antisemitismus und Rechtsextremismus, Mediation, Konflikttransformation Transcend Methode, systemische kommunale Konfliktbearbeitung, Dialog und Bürgerbeteiligung.

Besonders der Prozessarbeit Therapie Sociale nach Charles Rojzman, Arnold Mindell, dem Trainingsnetz „Alternativen zu Gewalt PAG“ (link) und der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg verdanke ich wesentliche Übungs- und Experimentierräume. Im National Coalition Building Institute bin ich besonders Cherie Brown und Ron Halbright sehr dankbar. Eine Zeitlang leitete ich das NCBI-Netz in Deutschland und nahm Ende der Neunziger an einem großen Treffen in Washington teil. Die Erfahrungen dort waren wichtige und heilsame Schlüsselerlebnisse für mich, die mich bis heute tragen.

Vernetzung

Seit vielen Jahren arbeite ich auch als ausgebildete Bürokauffrau für Frauen-, Menschenrechts- und Friedensorganisationen. Zur Zeit unterstütze ich den Vorstand von Sappho, einer Frauenwohn-stiftung, mit Verwaltung, Koordinierung und Finanzbuchhaltung. Die Kombination dieser Berufsfelder ermöglicht mir eine selbstbestimmte Arbeit als freiberufliche Trainerin, Prozessbegleiterin und Beraterin und ergänzt sie mit wertvollen praktischen Erfahrungen aus dem Alltag.

Weiterhin bin ich Mitarbeiterin beim Institut für Friedensarbeit und gewaltfreie Konfliktaustragung IFGK e.V. www.ifgk.de, Mitglied bei Mehr Demokratie e.V. (www.mehr-demokratie.de) und bei den Wohnfreunden Refrath in der Nähe von Köln (www.wohnfreunde-refrath.de).

Ich arbeite zusammen mit

Context für Großgruppen-Moderation (https://www.context-bildung.de)
Anja Stiel, Großgruppen-Moderation, systemisches Konsensieren (www.teamtango.de)
Frauennetzwerk für Frieden, Streitschlichtung an Schulen (www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de)
Democracy international – Lernende Demokratie, Procedere (www.lernende-demokratie.de)